Glanzstücke des Ortes

Denkmäler ~ Vereine ~ Prominente

Highlights of this place

Monuments ~ Associations ~ Celebrities 

Was sind unsere Glanzstücke?

Niederzimmern hat viel zu bieten.
Neben Monumenten, historischen Bauwerken und besonderen Funden, zieren auch unsere Vereine und der ein oder andere Prominente unseren Ort.

What are our highlights? 

Niederzimmern has a lot to offer.
In addition to monuments, historical buildings and special finds, our clubs and one or two celebrities also adorn our place. 

Denkmäler und Bauwerke

 Monuments and buildings

Zwei Kirchen und ein Wartturm

Two churches and a watch tower

Kirche St. Bonifacius

876 erstmalig erwähnt~ 1854 abgerissen

Church of St. Bonifacius

First mentioned in 876 ~ demolished in 1854 

Wartturm zu Niederzimmern

Um 1400 erbaut

Watch tower to Niederzimmer

Built around 1400 

Kirche St. Wigberti

918 erstmalig erwähnt

St. Wigberti Church

First mentioned in 918 

Zu den Kirchen und dem Wartturm

Quelle: Broschüre zum Kirchspiel Niederzimmern von 1999, 
aufgeschrieben von Gudrun u. Walter Kirnich

Einst standen zwei Kirchen in Niederzimmern. Eine davon, die St. Bonfacius Kirche, befand sich im Oberdorf nahe der “Oberen Schule”. Sie wird in einer Urkunde der Ersterwähnung des Ortes  “Zimmern infra“ im Jahr 876 benannt.
Bis zum Zusammenschluss beider Kirchen im Jahr 1852 war Johannes Cotta Pfarrer darin. Cotta war darüber hinaus auch als Chronist und Komponist tätig. Von ihm stammt unter anderem das Lied “ Was ist des Deutschen Vaterland ”. Seine Ehefrau war mit Johann Wolfgang Goethes Ehefrau, Christiane Vulpius, verwandt. Leider wurde die St. Bonifacius im 1854 abgerissen. Ihre Glocken brachte man in einem eigens dafür errichtetem Glockenhaus unter. Sie wurden bis zu ihrer Einschmelzung 1936 zu jedem kirchlichem Anlass geläutet. Ein Modell der St. Bonifacius steht heute in der St. Wigberti Kirche. Es wurde nach einer Darstellung auf einem Gemälde gebaut.

Die St. Wigberti Kirche
Um das Jahr 918 wird eine zweite Kirche erwähnt, die St. Wigberti Kirche im Unterdorf. Im Jahr 1372 begann man mit dem Bau der Kirche am heutigen Standort. Die Fertigstellung erfolgte erst im Jahr 1450 mit der Errichtung des Turmes, welcher als Wehrturm diente.
St. Wigberti gehört zu den eigenwilligsten Sakralbauten im Landkreis Weimar. Der in den rechteckigen Grundriss ohne Vor- und Rücksprünge nördlich einbezogene, mit Zinnenkranz und schlanker Spitzenhaube bekrönte Turm zergliedert das Innere derart, dass der außen am Sakristeianbau erkennbare Chor eine außermittige Lage erhalten musste. Eine weitgespannte hölzerne Tonnendecke überspannt das mit Doppelemporen ausgestattete Laienhaus.
In den Jahren 1617 / 1618 erfolgte der Umbau der Kirche. Eine lateinische Inschrift an der Nordseite belegt die Baumeister und ist heute noch erkennbar und ist unter diesem Text noch einmal übersetzt.

Während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) durchritt am 30. Oktober 1632 der Schwedenkönig  Gustav Adolf den Ort Niederzimmern und hielt sich einige Zeit in der Kirche auf. Dieses Ereignis ist in 6 m Höhe in einer Steininschrift an der Nordseite des Turmes festgehalten. Im frühen 18. Jahrhundert wurde durch die radikale Umgestaltung des gotischen Baukörpers das heutige Erscheinungsbild der St. Wigberti Kirche geprägt.
Der aufgeständerte Kanzelaltar, mit schönen Schnitz- und Stuckarbeiten, wurde 1719 im Bauernbarock gefertigt. Der untere Teil und der Altar selbst gehörten ursprünglich nicht zusammen.
Links und rechts am Altar befinden sich je eine große Figur. Die linke stellt Moses mit den Steintafeln der “Zehn Gebote” dar, während die rechte Figur den Priester Aaron mit einem Weihrauchkessel zeigt. Zu den etwas älteren Ausstattungsstücken zählt der auf das Jahr 1655 datierte Opferstock aus Stein.In die Aussenmauern der Kirche sind alte kunstvoll gearbeitete Grabsteine aus dem 16. und 17. Jahrhundert eingearbeitet.
Im ummauerten Kirchhof stehen noch heute Grabmale aus der Zeit von etwa 1750 - 1830.Der bekannte Heimatdichter Oskar Wilhelm Imhof war von 1890- 1929 in Niederzimmern als Oberlehrer tätig. Er fand auf dem Schulhausboden eine wertvolle Statue der Heiligen Margarete. Er verkaufte das Original an Augustiner - Museum Eisenach. Eine Nachbildung der Statue befindet sich noch in der Kirche.
Der Erlös des Verkaufes kam 1932 der Kirchenrenovierung  zugute, die wahre Schätze zu Tage förderte. So wurde zum Beispiel unter dem grauem Anstrich der Doppelempore eine reiche Bemalung der Brüstungsfelder entdeckt.
Der Kunstmaler Heidelmann aus Weimar stellte fest, dass der wertvolle Fund mit der Darstellung der Bibelgeschichte bereits 1618 während Kirchenerweiterung gemalt wurde.
Nach dem die Gemälde vorsichtig und fachmännisch abgelaugt worden waren, restaurierte sie der Kunstmaler Ahnert und so erstrahlten die alten Bilder wieder in voller Schönheit.

Die Darstellung der gemalten Bibelgeschichten des Alten und Neuen Testaments an den Emporen lassen sich folgendermaßen erklären.
Da zu der Zeit als die Gemälde entstanden sind die meisten Bewohner des Ortes nicht Lesen und Schreiben konnten, wurde so anhand der Bilder die Bibelgeschichte erzählt. Diese Form der Darstellung wird als “ Biblia pauporum “ - Bibel für die Armen - bezeichnet.Im Jahre 1911 wurde bei Turmarbeiten die vergoldete Turmkuppel von 1746 gegen eine aus Kupfer ausgetauscht. Weiterhin wurde eine neue Wetterfahne angebracht.
Das Uhrwerk das dem 17. Jhrhundert wurde 1923 durch ein neues ersetzt.
Während eines schweren Gewitters 1972, schlug der Blitz in den Kirchturm ein und richtete durch einen Schwelbrand grossen Schaden an. Bei der anschliessenden Reparatur und Neueindeckung wurden abermals eine neue Wetterfahne und die restaurierte Turmkugel wieder aufgesetzt.
Durch eine Spende der Einwohner von Niederzimmern war es auch möglich eine Elektroanlage zum Läuten der Turmglocken einzubauen. Bis dahin musste jede einzelne der drei Glocken einzeln per Strang bewegt werden.
1988 bekam die Turmuhr ein neues Zifferblatt sowie neue Zeiger. Trotz grösster fachmännischer Anstrengung, gelang es aber nicht das 1923 eingebaute Uhrwerk wieder in Gang zu setzen.
Erst im Jahr 1994 konnte, Dank des Erlöses vom 3. Herbstfest 1993, eine neue Turmuhr eingebaut werden. Zum Kirchweihfest am 8. Juli 1901 wurde die neue Orgel mit einem Konzert vom Hoforganisten Gottschalk aus Weimar und vom Oberlehrer Imhof eingeweiht.
Die romantische Orgel wurde von der Firma Eifert aus Stadtilm gebaut. Sie verfügt über 26 Register und eine pneumatische Ton- und Registertraktur. Die Orgel besticht durch einen sehr üppigen Klang.
Da für das Orgelpositiv wenig Platz zur Verfügung stand, zog man die obere Empore etwas bauchig nach vorn. Dazu wurde ein Träger eingezogen und mit zwei Gusssäulen abgestützt.
1993 wurde die seit längerem defekte Orgel ausgebaut und restauriert.Ab 1991 wurde die Sanierung der ST. Wigberti Kirche dringend notwendig. So musste 1993 mit der Sanierung des Baufällig gewordenen Westgiebels begonnen werden.
Der Kirchturm wurde 1994 entrümpelt und das seit längerer Zeit stillgelegte Glockengeläut  instand gesetzt, so dass es zum Osterfest wieder geläutet werden konnte. Ab Mai 1994 wurde der mit Schwamm befallene Fussboden ausgeschachtet. Die Holzstützen der Doppelemporen und der Mittelstützpfeiler am Tonnengewölbe wurden mit Fundamenten gesichert.
Neuer Klinker - Fussboden wurde verlegt sowie die reparierten und neu gestrichenen Bänke wieder aufgestellt. Auch das Kirchenschiff bekam einen neuen Anstrich.
1996 wurde das Dach mit zwei Gauben an der Nordseite neu eingedeckt. Im Jahr darauf erfolgte die Sanierung der Kirchturmspitze. All die zahlreichen Arbeiten wurden auf Initiative und mit viel Engagement von Niederzimmerer Einwohnern ehrenamtlich ausgeführt.

Der mittelalterliche Wartturm
ist das Wahrzeichen von Niederzimmern. Man findet ihn ca. 0,5 km nordöstlich des Ortes auf dem “ Wartenberg “. Der Turm gehört zu einem ehemaligen Verteidigungsring von 16 Türmen rund um die Stadt Erfurt. Sie stehen, oder standen, meist einsam auf Anhöhen und sehen in der Landschaft recht verloren aus. Dabei spielten die Warttürme im Mittelalter eine zentrale Rolle im Schutz vor Angreifern. Sie standen alle in Sichtweite zueinander und waren mit Wächtern besetzt welche vermutlich auch direkt bei den Warten wohnten. Näherte sich nun ein Feind aus einer Richtung, so wurde auf dem jeweiligen Turm ein Feuer aus bereitgehaltenem Reisig entzündet. Dies zeigte den umliegenden Dörfern zum einem die Richtung aus der die Gefahr kam an und gab ihnen zum anderen noch genügend Zeit die Verteidigung zu organisieren und Hilfe herbei zu holen. So hatte die Stadt Erfurt zum Beispiel noch ca. eine Stunde Zeit sich auf einen drohenden Angriff vorzubereiten.


In den Kriegszeiten des 13. und 14. Jahrhunderts wurde das Erfurter Gebiet, damals 72 Dörfer,  mit Warttürmen zum Schutz gegen Angreifer abgegrenzt. Das Baumaterial und der Fugenverband des Wartturmes weisen auf ein Baujahr um 1400 hin. Unsere noch gut erhaltene Warte steht östlich auf dem Wartenberg und weist mit dem Eingang nach der Hopfgärtener Warte. Hopfgarten ist von Niederzimmern aus von keiner Seite sichtbar. Es war nur eine Verbindung durch Warten möglich. Die Eingangspforte ist viereckig und liegt 3.5 m über dem Boden. Die Turm höhe beträgt 7,40 m. Das untere Stockwerk ist mit Steinen gefüllt, das Obere ist durch Steinplatten vom Eingangsstock getrennt. Ein zweiter Turm stand auf dem Wartenhügel auf der Udestedter Höhe, dessen Mauerreste 1792 verkauft wurden.

Die Hopfgartener Warte 
blieb am besten erhalten. Sie hat eine Höhe von ca. 10 Metern. Die einzelnen Stockwerke sind durch Tonnengewölbe getrennt. Bis Anfang des letzten Jahrhunderts zeigte der Schlussstein des Eingangs das Erfurter Wappen ( Erfurter Rad ). In früheren Zeiten war noch eine stark beschädigte Jahreszahl sichtbar, deren erste beiden Ziffern die Zahl 13 darstellte. | Der Wartturm von Niederzimmern zeigt eine weit weniger sorgfältige Bauweise. Die Etagen sind durch Steinplatten getrennt. Auf älteren Abbildungen sind Zinnen sichtbar. vermutlich hatten alle Warten unserer Gegend Zinnen mit gemauertem Turmhelm zum Schutz gegen Witterungseinflüsse.
Niederzimmern gehörte erst ab 1345 zu Erfurt. | Die Warte muß also erst nach dieser Zeit entstanden sein, weil die vorhandenen Warttürme nur als | Signalstationen für das Erfurter Gebiet errichtet worden sind.
 
Der Barkhäuser Turm  
weicht in der Konstruktion von den bisher genannten Warten ab. Es ist möglich dass er durch Reparaturen und Umbauten sein heutiges Aussehen erhalten hat. Der Turm, von dem heute nur noch der obere Teil zu sehen ist, gehörte ursprünglich zum Klosterhof “ Barchhusen “, welcher von dem 1143 gegründeten Zisterzienser- Kloster Georgental abhängig war. Er steht auf einer Anhöhe zwischen Udestedt und Stotternheim.
Im Jahr 1189 wird “ Barchhusen “ zum ersten mal erwähnt.

Die Bienstädter Warte
Der erhaltene Rest des ehemaligen Wartturms steht an der westlichen Grenze des Erfurtischen Gebietes in Richtung Gotha.
Der vermutlich 1411 erbaute Turm wurde auch Uffhusener Warte genannt und diente dem Wartknecht sowie seiner Familie als
Wohnung.
Der Turm hatte ehemals eine Höhe von 18 m.

Das “ Frühwarnsystem “
der Warttürme wurde nicht erst im Mittelalter erfunden. Die Vorläufer der Warttürme sind in jenen alten Wachtürmen welche die Römer “ Spekula” nannten und die längs des grossen Römerwalles dem “ Limes” in kurzen Abständen standen, zu sehen | Die Reliefdarstellungen an der Trajansäule in Rom geben uns noch heute ein getreues Abbild jener alten Signaleinrichtungen.
Danach ging ein Wärter nachts mit einer Fackel um die obere Galerie des Turmes, wodurch ein sogenanntes Blicklicht entstand.
 Im inneren befand sich ein Herd, auf den nasses Heu oder Blätter gestreut wurden, wodurch eine Rauchsäule entstand. Mittels einer Zugklappe in der Decke wurden dann Warnsignale übermittelt.

Von dieser alten Einrichtung machte man im mittelalterlichen Deutschland mit seinen zahllosen Fehden wieder regen Gebrauch. Es entstanden nun solche Warten in zum Teil komplizierten Systemen wie in Frankfurt oder Heilbronn meist in Gegenden mit unübersichtlichem Gelände.
 
Die genaue Zeit der Erbauung ist meist nicht bekannt. Durch die vergleichende Zusammenstellung der   eigenwilligen Merkmale dieser Türme ist es jedoch gelungen , ein wohl einwandfreies Bild jener Wehranlagen zu gewinnen.

Die markantesten Eigenschaften der Warten sind:

  1. Als Erbauungszeit gilt der Zeitraum von 1300 - 1500
  2. Das unterste Stockwerk ist mit Schutt und Geröll aufgefüllt. 
  3. Der Eingang liegt im zweiten Stock und ist nur über eine Leiter erreichbar.
  4. Die Stockwerke sind durch Balkenlagen, Steinplatten oder Gewölbe getrennt.
  5. Der Eingang wendet sich meist dem Punkt zu, mit welchem er in Beziehung steht.
  6. Die Höhe des Turmes ist gleich seinem Umfang. 

Die Inschrift

“Fausto omine et Dei in nomine jussu amplicissimi senatus rei publisae Erphordensis parabant reparant hoc templum. Egidion Arnstein, Stephanus Ziegler, Anno domina noster 1618 Jesus Christus.”

Die Übersetzung

“Unter glücklichen Vorzeichen und und im Namen Gottes auf Befehl des hohen Senates des Staates Erfurt bauten und reparierten an diesem Gotteshaus im Jahre 1618 Egidion Arnstein und Stephanus Ziegler. Im Jahre des  Herren 1618 nach Jesu Christus”

Sehenswertes im Überblick

Der Friedensstein

Der alte Waidmühlenstein im Denkmal

 Hinter der Scheibe in der Mitte wurde eine von Pfarrer Neumann geschriebene Urkunde gefunden. 

 Die Originalurkunde aus dem Denkmal

Überschrift:
"Diese Liste der heimgekehrten Kriegs-
teilnehmer wurde in das Kriegerdenkmal
eingemauert
Pfarrer Neumann
Niederzimmern, den 24. September 1922"

Mühlsteine im Grammewald

Gasthof Albert Bloss

Alte Postkarte 

Gasthaus zum Schwarzen Bären

Darstellung der Oberen Mühle

Archäologische Funde

Im Zuge einiger Ausgrabungen kamen Funde von unschätzbarem Wert zu Tage.
Das beweist nicht nur, dass bereits vor mehr als 2000 Jahren Menschen hier lebten, sondern auch wie wichtig und wertvoll die Heimatpflege und die Erhaltung von Kulturgut ist.


Im Bild ein Fundstück der Ausgrabungen in Niederzimmern:

eine Fibel aus dem 6ten Jahrhundert

Einige Funde in der Übersicht

Steinkistengrab 6 tes Jahrhundert

Eisenhammer aus dem Mittelalter

Knochenpfriem aus der Bronzezeit

Rillenhammer mit rekonstruierter Schäftung

Schnurkeramik / Amphore

Scheibenfibel 11tes Jahrhundert

Vereine in Niederzimmern

Da es bereits seit Generationen ein reges Vereinsleben gibt, sind wir besonders stolz auf, Vereine weiterführen zu können, welche unsere viele gute und schlechte Zeiten überdauert haben und unser Leben im Ort bereichern. Dem zu Ehren fand der erste Tag der Vereine in Niederzimmern im Jahr 2007 statt.

"Aushängeschilder" von Vereinen in Niederzimmern

Fahne
Turnverein 1863 Niederzimmern

Wappen 
Heimat- und Naturfreunde Niederzimmern

Fahne
Radfahrverein Niederzimmern

Historische und aktive Vereine in Niederzimmern

In Niederzimmern fand von je her ein reges Vereinsleben statt.
Auf sie alle im Detail einzugehen würde den Rahmen sprengen.
Statt dessen möchten wir uns mit einer kleinen Slideshow der verschiedenen historischen und aktiven Vereine im Ort beschränken.

 Gesangsverein "Liedertafel" 

zum 50 - jährigen Stiftungsfest 1907

Frauenverein

gegründet 1913


Turnverein 1863

Aufnahme von 1934
gegründet 1863 - heute

Spielmannszug ( im Turnverein )

 existierte von 1903 - 1940 und von 1950 - 1978 

Radfahrverein 1926 

 gegründet 1909- 1957 

 Kirmesgesellschaft von 1933

mit Burschenvater Otto Grauel im Hof der Schenke 

Reitverein

bei einem Turnier 1967 
1924 - heute 

Ziegenzüchter

 1968 - heute 

 

 Weitere Vereine sind und waren:

Adjuvantenchor /  gegründet 1857
Burschenverein /  von 1901 - 1943
Jagdgesellschaft /  gegründet 1904
Kegelverein  / gegründet 1900
Jungmädchenbund  / gegründet 1913
Kleinkalibriger Schießverein  / gegründet 1908
Fußballverein /  gegründet 1924 - heute
Flottenverein  / gegründet 1906
Verschönerungsverein /  gegründet 1926
Athletenclub /  gegründet 1901
Bienenzuchtverein 
Bürgerverein
Dreschverein /  geründet um 1900 - ca. 1960
Herdbuchverein
Kirchen- und Bläserchor  / gegründet 1650 - 1957
Obstbauverein
Raiffeisenverein /  gegründet am 26.11.1899 vom Lehrer Imhof
Sportfischerverein Grammetal e.V.  / 1991 - heute
Gymnastikverein “ Zur Warte “  / aktiv
Wigberti - Chor Niederzimmern
Rassegeflügelzucht - Verein e.V. Niederzimmern /  1949 - heute
Verein für Deutsche Schäferhunde e.V. OG Niederzimmern /  aktiv
Feuerwehrverein
Bürgerinteressen - Verein  / aktiv
Schulförderverein  / aktiv 

Und noch zwei historische Rückblicke...

Damen in Traditionskleidung 1951

Bau des Fußballplatzes

Persönlichkeiten

Chronist Conrad Stolle 

1430 | wurde der bekannte Chronist in Niederzimmern geboren.

Sein Werk
MEMORIALE (Thüringisch Erfurtische Chronik)
"Weltchronik von der Sintflut bis zum Jahr 1499, die vom Frühmittelalter an fast nur noch über Ereignisse in Thüringen berichtet. Eine andere Hand hat bis 1502 einige Ergänzungen hinzugefügt."
Zitat: https://www.geschichtsquellen.de/werk/4435


Bei Beginn des thüringischen Bruderkrieges 1446 -1451  floh er mit seinen Eltern von Niederzimmern nach Erfurt. Diese Zeit beschreibt er in diesem Auszug:

"Do disse geschiht also erging, do was ich Conrad Stolle,der ditte geschreben had, by mynen XVI jarn, also das ich der Abenteurer wol gedochte unde was doheime in dem Dorfe Czimmern unter deme Eitersberge, do hatte ich vater  unde mutter unde ging do by einem Kirchner in dy schule und sach ouch dy Feuer der dorffer umme her in des jungen hern lande, das man dy brannte. Do floen alle Lute in dem erfortteschen gerichtin dy stad erffort mit orem gute unde habe, unde das gesmide usz den Kerchen unde alle glocken, das furten alle dorfler in dy stad Erfforte, unde blieb ouch keyn man in den dorffern, sy fürchteten sich das sy gefangen worden.” 

Das handgeschriebene Original befindet sich in den Beständen der Universität Jena und ist als Digitalisat unter nebenstehendem Button einsehbar.

Quelle Bild:
https://collections.thulb.uni-jena.de/receive/HisBest_cbu_00025283

Schwedenkönig Gustav Adolf 


1632 | kurz vor der Schlacht bei Lützen, zog der Schwedenkönig durch das Erfurter Tor nach Ollendorf, wo er auf das Hauptheer traf. 
Auf dem Weg dorthin verweilte er in der St. Wigberti Kirche Niederzimmern.
Dies war ein Dienstag, der 9. November im noch heute gültigen Gregorianischen Kalender. Die Inschrift an der Kirchenmauer zeugt noch heute von seinem Besuch, allerdings noch nach dem Julianischen Kalender erstellt und somit der 30. Oktober.

Nur eine Woche später, bei der Schlacht im kleinen sachsen-anhaltinischen Ort Lützen, starb eben dieser Schwedenkönig am 16.November. 
Sein Leichnam wurde von einem Weißenfelser Apotheker einbalsamiert, später nach Schweden überführt und in Stockholm beigesetzt.
Seine Biografie ist nachlesbar auf "www.deutsche-biographie.de" und ist mit nebenstehendem Button erreichbar.

Komponist Johann Christian Bach

* get. 13. Jan 1673 in Erfurt, † 30. Juli 1727 in Gehren 

1695 - 1698 |  war Johann Christian Bach, der Neffe des berühmten Komponisten Johann Sebastian Bach, Kantor und Organist an der Unterkirche St. Wigberti. Später war er ebenso in diesen Ämtern in der Thomaskirche zu Erfurt und in Gehren tätig.

Zu seiner Biografie geht es mit nebenstehendem Link und Klick auf den Button.

Bild: Orgel der Kirche St.Wigberti


Stellmachermeister Friedrich Bernhard Kämmerer

1820 | baute der Stellmachermeister Friedrich Bernhard Kämmerer (1777- 1852) das erste hölzerne Zweirad. Es befindet sich jetzt im Museum für Thüringer Heimatkunde in Erfurt. 
Bis etwa 1900 befand sich das Zweirad in der Obermühle.
Die Stellmacherwerkstatt befand sich in der Engen Gasse 184, späteres Grundstück vom Ortschronisten Edmund Kühn.

Mit dem Klick auf den Button kommen Sie direkt auf die Seite des Museum für Thüringer Volkskunde in Erfurt.

Heinrich Marianus Deinhardt 

Reformpädagoge und Kinderarzt

*  29.01.1821 Niederzimmern
+  11.03.1880 Wien

Bevor Heinrich Marianus Deinhardt sich einen Namen als Reformpädagoge machte, studierte er ab 1840 in Jena sowie in Halle Theologie, Geschichte und Philosophie. Später ging er nach Wien, wo er als Lehrer arbeitete.  Gleichwohl er ohne einen akademischen Abschluss die Universität verließ, ist sein Name noch heute als Autor von mehreren Schriften zur Heilpädagogik bekannt. Auch war Heinrich Marianus Deinhardt Mitbegründer der Heil- und Erziehungsanstalt "Levana"  in Baden bei Wien.

Viele kleine und große philosophische Schriften, Texte und Bücher zur Heilpädagogik und Abhandlungen sind noch heute erhalten. Unter dem Pseudonym "Dr. Emil Anhalt" veröffentlichte Heinrich Marianus Deinhardt pädagogische Studien, Aphorismen und Abhandlungen.

"Ich habe öfter erzählt, daß in Wien ein einsamer Mensch lebte, Heinrich Deinbardt hieß er. Er hat Briefe über Briefe über diese ästhetische Erziehung des Menschen geschrieben, sehr geistvolle Briefe. Der Mann hatte das Malheur, daß er einmal ein Bein brach auf der Straße, als er hinfiel. Das Bein konnte eingerichtet werden, aber er konnte nicht genesen, er starb an dem Beinbruch, weil er unterernährt war. Das heißt, derjenige, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts noch Schillers «Ästhetische Briefe» in gewissenhaftester Weise ausgelegt hat, starb den Hungertod. Und diese Deinhardtschen Briefe über Schillers ästhetische Erziehung des Menschen sind völlig vergessen! " 
Quelle: Rudolf Steiner Gesamtausgabe 
VORTRÄGE VOR MITGLIEDERN DER ANTHROPOSOPHISCHEN GESELLSCHAFT 



Auswanderer Carl Heinrich Winzer

Mitbegründer von Weimer, Heron Lake / Minnesota / USA
* 14.06.1845 Niederzimmern
+ 14.09.1912 Heron Lake, Jackson, Minnesota, USA

Charles Henry Winzer, geboren als Carl Heinrich Winzer, Sohn von  Johann Christoph Winzer, Leinewebermeister und Choradjudant und Maria Barbara Hofmann, wanderte im Jahre 1862 nach Amerika aus. Er steht auch Pate für etliche Auswanderungen in dieser Zeit. In Amerika gründete er mit einigen anderen Thüringer Auswanderern die Stadt Weimer,  Heron Lake in Minnesota. Später kam er noch einmal seiner Familie zu Besuch nach Niederzimmern. Davon berichtet ein Tagebuch von Charles Tochter, welches sich heute noch im Besitz seiner Nachfahren befindet.
Im Jahr 2019 konnten sich deutsche und amerikanische Winzer-Nachkommen wiederfinden und erstaunliches gemeinsam zu Tage bringen.
In Niederzimmern sind allerdings noch mehr Auswanderer zu verzeichnen, welche größtenteils in Nordamerika ihr Glück suchten.
Familiennamen sind hier:  

Bückert, Busch, Dathan, Deinhardt, Gottmannshausen, Haase, Heider, Kempfner, Lenz, Möller, Nicolai, Seyfarth, Schlüßler, Schmidt, Schröpfer,  Winzer und Zenker   

Mehr über Auswanderer und Familiengeschichten von Niederzimmern gibt es mit Klick auf den Button.

Quelle: Familienchronik Susann Pfeifer
Foto bereitgestellt von: Galen Hochstein / Minnesota

Arzt Dr. Johann Wilhelm Büchner

1730 | wurde der Arzt Dr. Johann Wilhelm Büchner, Sohn des Magisters Büchner, Erfurt, im unteren Pfarrhaus geboren.

Geheimrat Johann Wolfgang Goethe

1776 | Am 21. Juni weilte Goethe mit Oberstallmeister von Stein bei einem großen Brand in Niederzimmern.

Gymnasialdirektor Dr. Heinrich Deinhardt

1805 | wurde hier der Gymnasialdirektor Dr. Heinrich Deinhardt geboren, dessen Bruder Johannes Tobias Deinhardt, hier Bürgermeister war. 
Dr. Deinhardt wurde bahnbrechend beim Einsatz der Reform des preußischen Gymnasiums. Jährlich kam er mit Freunden und Schülern nach Niederzimmern, darunter auch der bekannte Astronom Gatte.

Komponist und Pfarrer Johannes Kotta 

1821- 1852 | war Johannes Kotta, der Komponist einiger “ Arndtscher Lieder “, Pfarrer in Niederzimmern.

Kinderarzt Heinrich Marianus Deinhardt 

1821 | wurde hier der Kinderarzt Heinrich Marianus Deinhardt geboren. 
Er starb am 10. März 1880 in Wien. 

Arzt Dr. med. Heinrich Timotheus Schmidt

1837 | veröffentlichte der in Niederzimmern geborene Arzt Dr. med. et.chirurg. Heinrich Timotheus Schmidt aus der Obermühle, eine Abhandlung über die damalige hohe Kindersterblichkeit. 

Dichterkomponist Richard Wagner

1849 | bezog der große Dichterkomponist Richard Wagner auf der Flucht aus Dresden beim Organisten Bruno Frankenstein Quartier. ( Haus Nr. 37 )
Das Haus “ Auf dem Sand 37 “ steht heute nicht mehr 

Oberlehrer Oskar Wilhelm Imhof

1890 - 1929 | lebte und wirkte hier der Oberlehrer und bekannte Heimatforscher und Mundartschriftsteller Oskar Wilhelm Imhof, der am 28.Januar 1867 als Sohn eines Lehrers  in Hayn bei Erfurt geboren wurde und 1939 im Nachbarort Hopfgarten verstarb. 1902 komponierte er das Märchenspiel “ Rotkäppchen “ und den Marsch “Zimmern hoch“.
1907 verfasste O. Imhof die dreiteilige Ortschronik “Von der Urzeit bis 1900“  von Niederzimmern. Ebenfalls verfasste er die Mundartdichtung “Potze Denger“

Im Heimatbuch des Landkreises Weimar von 1925, schreibt der Lehrer Emil Walther über den bekannten Niederzimmerer Ortschronisten Oskar Wilhelm Imhof folgenden Artikel.:

“Der Dialektdichter Imhof
Neben August Rabe ( Pfarrer Ludwig in Jena ) und Kirsten soll als dritter Dialektdichter des Landkreises Weimar auch Oskar Wilhelm Imhof in diesem Heimatbuche seinen Platz finden. Oberlehrer Imhof ist ein Sohn unserer engeren Heimat, am 28. Juni 1867 in Hayn im Amtsbezirk Vieselbach geboren, wo sein Vater Lehrer war. Er besuchte das Seminar in Weimar, wurde Lehrer in Bergen bei Bad Berka und wirkt nun schon jahrzehntelang als solcher in Niederzimmern. Wie er durch Bearbeitung und Herausgabe seiner vortrefflichen “ Chronik von Niederzimmern “ wertvolle heimatgeschichtliche Quellen erschloss, so suchte er auch schon frühzeitig im Anschluß an mundartliche Studien den köstlichen Humor des Landvolkes in seinem bäuerlichen Dialekt festzuhalten. Seine in Panses Verlag in Weimar erschienene Sammlung “ Potzke Denger unn verfluchte Reffe“ enthält, teils innig tief empfunden, teils urwüchsig derb, Meisterstücke mundartlicher Darstellungskunst. “ 

  Bildhauer und Schriftsteller Kurt Kluge

1922 | schuf Kurt Kluge ( 1886 - 1940 ) aus Leipzig, dessen Tante in Niederzimmern wohnte ( Deinhardt - Koch ), das Denkmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges 1914- 1918 an der Oberen Schule. Kluge war Bildhauer und Schriftsteller. Er weilte oft in der Ettersberg- Gegend. In seinen Romanen erscheinen das Städtedreieck Erfurt, Weimar und Jena. Sein Hauptwerk ist der sechsteilige Roman “Der Herr Kortüm“.
Einige Jahre wirkte Kluge an der Kunsthochschule Berlin 

  Schriftstellerin Hedwig Böhmel

1950 | Die Schriftstellerin Hedwig Böhmel aus Eisenach (verstorben 1980), eine Enkelin des früheren Obermüllers Emil Schmidt, verfasste den Roman “ Soviel der Himmel höher ist “, der nach alten Urkunden in der Obermühle und im Dorf spielt. Die Veröffentlichung eines zweiten Bandes wurde von staatlicher Seite verboten