Niederzimmern

Ortgeschichte
Denkmäler ~ Bauwerke ~ Prominente
Vereine im Überblick

 

Local history
Monuments ~ Buildings ~ Celebrities
Clubs at a glance 

Glanzstücke des Ortes, 
Auswanderer und Familiengeschichten

Niederzimmern hat Vieles, worauf wir stolz sind.
Hier stellen wir neben den zahlreichen Vereinen und bekannten Persönlichkeiten ebenso Denkmäler, Bauwerke und Sehenswertes in und um Niederzimmern vor.  Auch zu den Archäologischen Funde finden sich hier einige Informationen.
Ebenfalls stellen wir interessante Familiengeschichten vor.

Bild gemalt von Petra Lieberenz


Highlights of this place,
emigrants and family stories 

Niederzimmer has a lot that we are proud of.
In addition to the numerous associations and well-known personalities, we also present monuments, buildings and sights in and around Niederzimmer. There is also some information about the archaeological finds here.
We also present interesting family stories.

Picture painted by Petra Lieberenz

Niederzimmern ~ ein Ort mit Geschichte

Die Erhaltung unserer Orts- und Regionalgeschichte liegt unserem Verein ebenso wie die Heimatpflege am Herzen. Nur dem beständigen Weiterführen der Aufzeichnungen und Wahrung alter Schriften, Bilder und Relikte von unseren Vorfahren ist es zu verdanken, dass wir auf viele historische Sammlungen zurückgreifen und das Erbe unseres Ortes wahren können. 
Das Weiterschreiben der Chronik ist ebenso eine unserer Aufgaben wie das Vermitteln der Geschichte an unsere nachfolgenden Generationen

Auch wird unser Ort gerne erwähnt:

"Ohne jemals mit den Attributen eines Marktfleckens, Fleckens oder gar Städtleins bedacht worden zu sein, ist Niederzimmern am Fuße des Großen Ettersberges im Mittelalter der größte und bedeutendste Ort zwischen Erfurt und Weimar gewesen"

Escherich, M. (2007). Entstehung und Wandel mittelalterlicher Städte in Thüringen. Deutschland: Lukas.

Das Leben hört nicht am Ortsschild auf

Unser idyllisches Dorf  im schönen Grammtal mit dem Wartenberg als Wahrzeichen mag als kleiner verschlafener Ort am Fuße des Ettersberges wirken. Dennoch ist Niederzimmern aufgeweckter als Besucher vielleicht denken.  Niederzimmern hat ein reges Vereins- und Dorfleben, welches wir auch gerne mit Interessierten teilen. 

Unsere Veranstaltungen und Initiativen  sind oft über den "Dorfrand" hinaus gedacht und wir laden Sie herzlich ein, unseren Ort, von den Anfängen bis heute kennenzulernen. 

Die Lage

Auf halbem Weg zwischen Weimar und Erfurt liegt am Fuße des Ettersberges das Dorf Niederzimmern.
Mit über 1000 Einwohnern und einer über 1100 Jahre alten Geschichte zählt es zu den wichtigen Orten in der Verwaltungsgemeinschaft Grammetal. Das Ortsbild ist geprägt von großen Bauernhöfen mit großen Toreinfahrten, die noch heute den Fleiß und den Reichtum der Erbauer dokumentieren. Zahlreiche Bäume am Ufer der Gramme, die den Ort durchfließt, geben ihm seinen grünen Charakter und tragen mit ihrer ruhigen Ausstrahlung zu angenehmen Wohnbedingungen in Niederzimmern bei.

Orte der Verwaltungsgemeinschaft

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Niederzimmern gehört zu der Verwaltungsgemeinschaft Grammetal, welche aus den beiden VG's Tröbsdorf und Isseroda hervorging. Die Verwaltungsgemeinschaft setzt sich aus 11 eigenständigen Gemeinden mit 6 Ortsteilen zusammen. In der VG leben gegenwärtig ca. 7.300 Einwohner. 
Die Orte im Einzelnen sind Niederzimmern, Hopfgarten, Ottstedt am Berge, Daasdorf am Berge, Utzberg, Nohra mit den Ortsteilen Obergrunstedt und Ulla, Bechstedtstraß, Isseroda, Troistedt, Möchenholzhausen mit den Ortsteilen Eichelborn, Hayn, Sohnstedt und Obernissa, Gutendorf

Allgemeine Daten

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Bundesland | Thüringen
Landkreis | Weimarer Land
Verwaltungsgemeinschaft | Grammetal ( einer von 11 Orten der Verwaltungsgemeinschaft )
Fläche | 13,23 qkm
Einwohner | 1063 ( Stand 31.12.2008 )
Bevölkerungsdichte | 80 Einwohner / qkm
Postleitzahl | 99428
Vorwahl | 036 203
KFZ - Kennzeichen | AP
Adresse Gemeindeverwaltung | Knoblauchgasse 1 , 99428 Niederzimmern
Telefon Gemeindeverwaltung | 036 203 / 90 247
Bürgermeister | Christoph Schmidt - Rose, CDU
Sprechzeiten | Dienstags 17.00 - 19.00
Gemeindeschlüssel | 16 071 065
offizielle Webseite | www.niederzimmern.de

Verwaltung unseres Dorfes

Quellen
“ Streifzug durch die Ortsgeschichte “ zusammengestellt von Gudrun Kirnich 


Vögte, Schulzen und Bürgermeister

Amtssitzer

860 ~ Graf Ebo
900 ~ Graf Hassi zu Zimbera
1157 ~ Sitzebold
1286 ~ Ludewig, Theoderich, Gottfried und Petrus
1288 ~ Hogonem, Henricium und Theoderich
1307 ~ Vrowin und Berthold
1362 ~ Ilenrico und Otto - alle von Zimmern 

Vogte

ab 1634 ~ Ottin                                         
bis 1693 ~ Johann Heinrich Hordorf          
1694 - 1695 ~ Zacharias Hordorf                    
1695 - 1701 ~ Georgius Deinhardt                   
1701 - 1738 ~ Thimotheus Schmidt                   
1738 - 1764 ~ Johann Michael Schmidt 
(Erbe der Obermühle)
1764 - 1783 ~ Georg Zänker                   
1783 - 1791 ~ Johann, Andreas Müller             
1791 - 1830 ~ Johann Georg Seydenschwanz  

Amtsschultheiße

1830 - 1846 ~ Kluge                                        
1848 - 1850 ~ Johann Thimotheus Schmidt

Bürgermeister

1850 - 1867 ~ Johann, Tobias Deinhardt         
1867 - 1892 ~ Christoph Otto                       
1892 - 1904 ~ Heinrich Ziehn                       
1904 - 1910 ~ Otto Deinhardt                     
1910 - 1922 ~ Richard Otto                           
1922 - 1933 ~ Oswald Kemptner            
1933 - 1945 ~ Ernst Schellrodt                 
1945 - 1950 ~ Paul Wagner                          
1950 - 1952 ~ Otto Wagner                        
1952 - 1965 ~ Arthur Schmidtke             
1965 - 1977 ~ Herbert Axthelm                  
1977 - 1984 ~ Klaus Lange                        
1984 - 1987 ~ Klaus Dieter Simroth             
1987 - 1990 ~ Regina Franke                        
1990 - 1996 ~ Holger Theermann                     
1996- heute ~ J. Christoph Schmidt-Rose          

900

Etwa um 900 von den Grafen von Buch und Wiehe. Thüringen wurde von den Landgrafen          verwaltet, die einen Teil als Lehen den Grafen von Schwarzburg übertrugen. Diese gaben den Lehen nördlich und westlich vom Ettersberg an die Grafen von Buch und Wiehe.   

1312 

nach dem Aussterben der Grafen kam Zimmern an die Grafen von Orlamünde.

1342 / 1345

Niederzimmern kam als Schenkung an die Stadt Erfurt

1400-1500

Der Zeitraum unter der Verwaltung der Erfurter Regierung stand im Zeichen des wirtschaftlichen Aufschwungs für unsere Gegend. Während anderwärts der Bauer unter der Leibeigenschaft stöhnte, erfreute er sich hier einer gewissen Selbständigkeit. Die für die damaligen Verhältnisse volkstümliche Regierung, deren Erfurter Bürger meist selbst den Ackerbau betrieben, begünstigte nicht die Entstehung von Rittergütern. Die Verwaltung der Republik ” Erfordensis “ zerfiel in sieben Vogteien.
Darunter die Vogtei “ Zimmern infra “ mit den folgenden Dörfern:

  • Udestedt
  • Ollendorf
  • Wüstung Getorn
  • Wüstung Nanigsdorf
  • Wüstung Mannzimmern

Die Verwaltung der Dörfer oblag in dieser Zeit dem Landvogt, der an der Spitze der Vogtei stand. In seinem Heimatort war der Landvogt gleichzeitig Bürgermeister. Ihm unterstand die niedere Gerichtsbarkeit und es waren zugeteilt der Fronbote und der Gerichtsknecht. Ein weiteres Organ war der Schultheis für schriftliche Angelegenheiten, das Führen des Zinsregisters und der Personallisten.
Die Gemeinde wählte dann die Heimbürgen, die die Sittenpolizei unter sich hatte. Kämmerer hatten die Gemeinderechnungen zu führen und über die Getränkesteuer zu wachen. Schenken verwalteten das Gemeindewirtshaus. Altarmänner waren Mitglieder des Gemeinderates. 

1470

bis etwa 1706 wurde das Gerichtswesen in der Vogtei “ Zimmern infra “ gehalten. Über eine Mordtat wurde unter freiem Himmel in Zimmern auf dem “ Hühnerhügel ” gehegt.
Eine Vollstreckung der Todesurteile erfolgte auf dem Galgenberg neben dem Hühnerhügel.

1664

kam Zimmern an an das Kurfürstentum Mainz

1706

bis 1818 unter der Kurmainzer Herrschaft fand die Einführung einer neuen Landesgemeindeordnung statt. Die alten Vogteien wurden aufgehoben und Ämter eingerichtet.
Zimmern und Kerspleben bildeten von nun an das Amt Azmannsdorf. In den Gemeinden wurde der  Oheimbürge ( Bürgermeister ) erster Vorgesetzter.

1742

wurde das Amt des Gerichtsschreibers mit der 1. Schulstelle fest verbunden. Um diese Zeit mussten die Dörfer vom Amt Azmannsdorf an die Klöster und Kirchen “ Brotzins “ ( Kleinvieh und Getreide) entrichten.

1802

kam Zimmern an Preußen.

1806 - 1813

war unser Dorf französisch.

1815 

Am 21. April kamen wir an das Großherzogtum Sachsen- Weimar- Eisenach.

1819

wurde das Amtsgericht Azmannsdorf in den ehemaligen Jagdsitz des Großherzogs, nach Vieselbach verlegt.

1850

erschien die neue Gemeindeordnung, wodurch unser Ort einen Bürgermeister und Gemeinderat erhielt.

1869

wurden in der Separation ( Flurbereinigung ) neue, viel umstrittene Pläne angewiesen.
Die Separation kostete 140.000 Mark.

1876

wurde das Gesetz der Zivilehe eingeführt und Bürgermeister Otto gleichzeitig zum Standesbeamten ernannt. 

1947

Bis zu diesem Jahr erfolgte die Verwaltung unseres Dorfes durch das Amtsgericht in Vieselbach.

1952

Bei der letzten Gebietsreform kam Niederzimmern an den Landkreis Weimar.

1974

Ab dem  1. Januar wurde vom neuen Zweckverband in Tröbsdorf eine zentrale Buchhaltung für die folgenden Orte eingerichtet:

  • Niederzimmern
  • Ottstedt am Berge
  • Hopfgarten
  • Utzberg
  • Gaberndorf
  • Daasdorf am Berge
  • Tröbsdorf

1977

Die genannten sieben Orte bilden den Gemeindeverband Niederzimmern. 

Die Ortschronik 

im Überblick

Quellen
Ortschronik von Walter und Gudrun Kirnich 
“Ortsgeschichte von Niederzimmern“ von Walter Kirnich

 2000 v. Chr.

Funde von Hünengräbern mit Skelettresten, Urnen und Grabbeigaben an der Ottstedter Straße, am Hohen Berg, am Stangelrain und in den Steinbrüchen lassen darauf schließen, dass die Gegend schon 2000 Jahre vor unserer Zeitrechnung bewohnt war.
Die Fundstücke und Ergebnisse der Ausgrabungen befinden sich teils im archäologischen Museum für Ur- und Frühgeschichte Weimar.

 874 n. Chr. 

Ab Beginn des 5. Jahrhunderts unserer Zeitrechnung entstand das Reich Thüringen.
Im Jahr 874 wurde “ Zimmern Infra “ zum ersten Mal in den Zehntstreitigkeiten zwischen den Erzbischöfen von Fulda und Mainz auf dem Reichstag zu Ingelsheim erwähnt.
Der Name unseres Dorfes in seinen altdeutschen Schreibweisen "Cimbro", "Cimbero", "Cimbrun", "Zimbera", "Zimbra" oder auch "Zimbrin",  bedeutet Gebäude oder Ansiedlung, während der alte Zusatz "Infra" soviel wie "im Tale" heißt. Später wird das Dorf Zimmern am Eitersbergk, Zimmern am Äthersberg oder eben auch Zimmern infra genannt. Um 1812 hieß der Ort Unterzimmern. Seit 1815, nach dem Wiener Kongress, besitzt das Dorf seinen heutigen Namen Niederzimmern.

1346 n. Chr. 

Niederzimmern wird Teil der Stadt Erfurt.
Als Lohn für treue Kriegsdienste wurde der Ort im Jahre 1346 vom Grafen von Orlamünde den Erfurtern geschenkt. Seither bildet Niederzimmern mit seiner Gemarkung die östliche Grenze der Stadt Erfurt.
Der Wartturm wurde in dieser Zeit zur Grenzsicherung erbaut und gilt als das Wahrzeichen des Ortes.  

1362 n. Chr. 

Zimmern “infra”, wie der Ort jetzt genannt wird, ist eine der sieben Vogteien der Republik Erfordenses. 

1400 - 1500 n. Chr.

In der Zeit des wirtschaftlichen Aufschwunges spielte der Waidanbau eine wesentliche Rolle. Ab 1600 kam der Anbau von Flachs, Hopfen und Wein dazu.

1430 n. Chr. 

Der spätere Kultur- und Lokalhistoriker Erfurt’s, Conrad Stolle, wurde in
Zimmern “infra” geboren. Er starb 1505 und liegt in der Severinkirche zu Erfurt begraben.     

1580 n. Chr. 

 Die Niedere Gerichtsbarkeit der Landvögte wird eingeführt. 

1613 n. Chr. 

Die Thüringer Sintflut.
Am Pfingstdienstag zog Nachmittags ein Gewitter auf und hat 125 Häuser, dazu Scheunen und Ställe überflutet und teilweise weggeschwemmt.

1613 - 1830 n. Chr. 

Flut, Pest und Feuer sowie Kriege, Unglücksfälle und Katastrophen haben das Dorf schwer getroffen. So zerstörte die Thüringer Sintflut 1613 etwa 125 Häuser. Die Pest forderte 1683 insgesamt 295 Opfer. Feuersbrunsten wüteten 1744, 1775, 1814 und 1830.

1632 n. Chr. 

König Gustav Adolf von Schweden durchritt während des Dreißigjährigen am
9. November den Ort. Er verweilte in der Sankt Wigberti-Kirche. Dieses Ereignis ist in 6 m Höhe an der Nordseite des Kirchen-Turmes in Stein gemeißelt worden.
Sehenswert sind aber auch die Malereien zur bildlichen Darstellungen der Bibelgeschichte an den Doppelemporen. 

1664  n, Chr. 

Zimmern “infra” kam nebst Erfurt an das Kurfürstentum Mainz.

1682 - 1684  n. Chr.

In dieser Zeit wütete die Pest im Ort.
1684 herrschte in Erfurt und seinem Gebiet die Pest. Im Ort starben 295 Personen an dieser heimtückischen Krankheit, davon in den Kirchspielen St. Bonifatius 80 und St. Wigberti 215 Personen. In der St. Bonifatius Gemeinde starben auch der Magister Alberti und Schulmeister Johann Martin Wolfram. Das Pesthaus, wohin man die Kranken brachte, stand vor dem Ort am Eselsrain. Die Pestilenzkörbe, worin man die Kranken trug, wurden im Spritzenhaus aufbewahrt, bis man sie ca. 1890 verkaufte. Im Kirchturm wurde die alte Pestbahre aufbewahrt und in einer alten Bibel im hiesigen Pfarrarchiv ist das “ Pestgebet “ enthalten. In ihrer großen Angst und weil man die Krankheit dem “ gerechten Zorn Gottes “ zuschrieb, haben viele Kranke Ackerland und Geld den Kirchen und Schulen vermacht, so dass man die St. Bonifatius 1684  wieder aufbauen konnte. In unserem Ort wütete die Pest so schlimm, dass der Ort ringsum von Kurmainzer Milizsoldaten umstellt wurde, deren Verpflegung den umliegenden Orten oblag. 

1693 n. Chr. 

In diesem Jahr kommt es rund um Niederzimmern zu einer großen Heuschreckenplage, welche massive Ernteeinbußen nach sich zog.

1744  n. Chr.

In der Nacht vom 12. zum 13. Januar brannten von der Schenke aus 11 Wohnhäuser und dazu mit Früchten gefüllte Scheunen ab.
Den Brand verursachten liederliche Saufbrüder mit der Tabakspfeife. Menschen kamen nicht zu schaden.
Der Sachschaden betraf größtenteils Wohlhabende, die im Jahr darauf alles wieder aufgebaut hatten. 

1775  n. Chr.

Am 11. August brannten in durch Unachtsamkeit im Oberdorf zwei Wohnhäuser, fünf Scheunen und zwei Ställe ab. Die Geschädigten wurden auch aus der St. Wigberti Kirche unterstützt. 

1802  n. Chr.

Der Ort wurde preußisch, nachdem König Friedrich Wilhelm III. Erfurt und seine zugehörigen Gebiete in Besitz nahm.

1804 - 1813  n Chr. 

Im Jahre 1804 erfolgte die Besetzung des Dorfes durch französische Truppen, welche bis 1813 dauerte.

1814 n. Chr. 

brannten 17 Wohnhäuser, 15 Scheunen und 13 Ställe ab.

1815 n. Chr. 

Am 21. April kam der Ort zum Großherzogtum Sachsen - Weimar - Eisenach und erhielt seinen heutigen Namen Niederzimmern.

1830 n. Chr.

Am 28. Februar wurden 50 Gebäude durch einen Brand vollständig vernichtet. Vier Häuser und und vier Ställe wurden stark beschädigt. Während des Nachmittag- Gottesdienstes brach “ Auf dem Sand “ in einer Scheune Feuer aus Ein wütender Südwestwind trieb die Flammen bis zum Angertor. Sieben Häuser, 26 Scheunen und 17 Ställe lagen in Asche. 

1841  n. Chr.

Im Jahre 1841 schlossen Preußen, Sachsen- Weimar, Sachsen- Coburg - Gotha und Hessen einen Vertrag zum Bau einer Eisenbahnlinie von Halle, Naumburg, Weimar, Erfurt, Gotha und Eisenach nach Kassel ab.
Die geplante Streckenführung entlang am Fuße des Ettersberges über Niederzimmern, Töttleben und Ilversgehofen nach Erfurt musste 1844 verworfen werden, da sich Grundbesitzer weigerten, ihr Land zu verkaufen.
So erhielt die Streckenführung über Hopfgarten - Vieselbach den Zuschlag.   

1854 n. Chr.

Die Kirche Sankt Bonifacius wird abgerissen.

1875 n. Chr.

brannten drei Hektar Wald ab, wodurch die Gemeinde einen jährlichen Betrag von 800 bis 1000 Talern einbüßte.

1901 n. Chr.

 Am 13. Februar erhängte sich der Auszügler Johann Jakob Kluge im Gasthaus “Zum Bären“, welches sich im Besitz seines Sohnes befindet. Geschäftlicher Rückgang und missliche Familienverhältnisse waren wohl Motive der Tat.

1902 n. Chr.

kamen zwei Einwohner durch niedergehende Sandmassen in der Sandgrube an der Utzberger Chaussee zu Tode.

1904 n. Chr.

Im “ Siebichen “ wurde am 11. Januar der Postsekretär Karl Emil Teuchert aus Erfurt erhängt aufgefunden. Geistige Unzurechnungsfähigkeit soll die Ursache der Tat gewesen sein. Seine Leiche wurde nach Erfurt gebracht. Am 4. Juli erhängte sich im Gehölz an der Straße nach Hopfgarten der Agent und frühere Zimmermeister Heinrich Weikner aus Erfurt.

1911 n. Chr.

Bau der Friedhofskapelle.

1913 n. Chr.

Großbrand bei Lois Kühn in der “ Engen Gasse “, welcher Stall, Scheune und ein Teil des Wohnhauses vernichtete.

1914 n. Chr. 

Während des 1. Weltkrieges wurde die 1871 auf dem Dorfanger gepflanzte “ Friedenseiche “ vom Blitz zerschmettert.

1914 - 1918 n. Chr. 

Erster Weltkrieg 
Der Erste Weltkrieg brachte viel Not, Trauer und Hunger nach Niederzimmern.
Ein sehenswertes und gepflegtes Denkmal an der Oberen Schule schuf Kurt Kluge aus Leipzig.

Die Inflations- und Arbeitslosenzeit hinterließ ebenfalls Spuren im Ort. Mit dem Bau der Autobahn 4 fanden viele Arbeitslose wieder Arbeit.

 1923 n. Chr. 

Bei einem Gewitter wurde der Bauer Schilling im Feld in der Nähe des “ Eselsraines “ sowie ein Pferd vom Blitz tödlich getroffen. Der Bauer arbeitete mit Pferdegespann und Getreideableger auf dem Feld.

 1928 n. Chr. 

brannte die Feldscheune der Raiffeisen-Dreschgesellschaft
“ Auf dem Zieche “ ab

 1930 n. Chr. 

Am 6 Mai, nachmittags um 15.00 Uhr, schlug der Blitz in Illgens Scheune ein. Die Glocke läutete Sturm. Glücklicherweise brannten nur wenige Schütten Stroh, Bretter und Balken, so dass bei Windstille der Brand mit Wassereimern schnell gelöscht werden konnte. 

 1937 n. Chr. 

Am Nachmittag des 24. Juli, einem Sonnabend, zog gegen 15.00 Uhr plötzlich ein Gewitter auf Wirbelsturm und Hagel zerschlugen Fensterscheiben, Obstbäume knickten in großer Zahl an Straßen und in Gärten. Eine alte Linde stürzte auf das Dach des Gemeindehauses. In den Kirchturm schlug der Blitz ein jedoch ohne einen Brand zu verursachen. Große Mengen an Dach - und Firstziegeln wurden zerschlagen und in Höfe und auf die Straßen geworfen. Auf den Feldern hat das nur wenige Minuten dauernde Unwetter viel Getreide niedergeschlagen, die Rüben zerfetzt und die Kleeböcke umgeworfen.

 1940 n. Chr. 

Um der Einberufung in den 2. Weltkrieg zu entgehen, nimmt sich der Einwohner Erich Bamberg an der Hochspannungsleitung Richtung Utzberg das Leben.

 1945 n. Chr. 

Ende des 2. Weltkrieges 
Aus dem 2. Weltkrieg kehren ca. 50 Soldaten aus Niederzimmern nicht zurück
Am 11. April zogen amerikanische Truppen in den Ort ein.
Etwa 400 Heimatvertriebene fanden Unterkunft in unserer Gemeinde.

1946 n. Chr.

Die Scheune vom Gehöft Otto Walther, im Oberdorf 12, welches an die Mittelmühle angrenzt, wurde von zwei spielenden Kindern in Brand gesteckt.

1950 n. Chr.

Der Kutscher Hermann Unger, angestellt beim Bauer Wedemann, Im Oberdorf 120, war bei einem Gewitter am 29. Juni mit dem Pferdegespann im “ Oberfeld unterwegs. Bei der Heimfahrt über den “ Holzweg “ wurde er vom Blitz erschlagen.
Beide Pferde standen unter Schock. Das Geschehen wurde von Ottstedter Einwohnern beobachtet, aber jede Hilfe kam zu spät. 

1952 n. Chr.

Im Zuge der Gebietsreform wird Niederzimmern dem Landkreis Weimar zugeordnet.

1954 n. Chr. 

Kurz nach Gründung der DDR begann 1954 im Dorf die Sozialisierung der Landwirtschaft. 1960 war Niederzimmern ein vollgenossenschaftliches Dorf.
Mit dem Bau der Schweinezuchtanlage ( 1969 - 1973 ) und des Trockenwerkes wurde eine Aufwärtsentwicklung für die Landwirtschaft erreicht.

1956 n. Chr. 

Im Sommer entstand durch einen Wolkenbruchregen Hochwasser. Die Gramme war zum reißenden Strom geworden. In der “Erfurter Gasse“ und “Auf dem Sande“ mussten durch die Feuerwehr und weitere Helfer Stallungen von Tieren geräumt werden. Das Flurstück “Rieth“ am Ortsausgang stand lange Zeit unter Wasser, es gab große Ernteausfälle.

1961 n. Chr. 

 Am 11.Juni ereignete sich unter der “ Völkerschlachtseiche “ am “ Friedenstein “ ein schweres Unglück durch Blitzschlag bei einem Gewitter in den Nachmittagsstunden. Zwei Elektromonteure, 19 und 21 Jahre, aus Großmölsen und Töttleben und die 16- jährige M. Schmidt, suchten gemeinsam unter der Eiche Schutz vor dem plötzlich einsetzenden Regen.  Alle drei wurden tödlich von einem Kugelblitz getroffen. M. Schmidt hatte zuvor das Grab ihrer erst kürzlich verstorbenen Mutter aufgesucht. Im Umkreis von 200 m waren durch den Blitzschlag in allen Häusern die Elektroleitungen und viele Elektrogeräte defekt. 

1967 n. Chr. 

 In den frühen Morgenstunden des 29. Juli schlug bei einem starken Gewitter der Blitz in das Gartenhäuschen der früheren Baumschule des Lehrers Oskar Wilhelm Imhof (Schulgarten) ein. Kurze Zeit vorher wurde an dieser Stelle an dessen 100. Geburtstag von ehemaligen Schülern gedacht. Eigenartig war, dass der Blitz nicht die daneben stehende Eiche traf, welche ihre Äste über das Gartenhäuschen ausbreitete.  

1969 n. Chr. 

Am 20. August verunglückte der ehemalige Ortschronist und Lehrer Kurt Rauschenbach bei einem Verkehrsunfall in Erfurt. Er wurde von einem Motorrad angefahren und erlag seinen Verletzungen.
Durch Brandstiftung von Kindern entstand am 8. Oktober ein Scheunenbrand im Gehöft von Erich Bock. Durch schnelles Eingreifen von Nachbarn und der örtlichen Feuerwehr konnte ein größerer Schaden verhindert werden. 

1970 n. Chr. 

Der Schlosser und Landwirt W. Burggraf, geboren 1903, wählte aus Sorge um einen ungünstigen Ausgang einer bevorstehenden Operation am 6. Juli den Freitod. W. Burggraf war ein sehr sparsamer und fleißiger Mensch. Seinen täglichen Weg zur Arbeit nach Weimar bewältigte er trotz Bahn- und Busverkehr in den Sommermonaten zu Fuß. 

1975 - 1978 n. Chr. 

Bau der Staumauer an der Gramme zwischen Hopfgarten und Niederzimmern.

1975 - 1978 n. Chr. 

Bau der Staumauer an der Gramme zwischen Hopfgarten und Niederzimmern.

1977 / 78  n. Chr. 

In der Töpfergasse 102 c wird eine Schule neu errichtet.

1986  n. Chr. 

Am 12. Dezember kam es in einem erst wenige Jahre bewohnten Einfamiliendoppelhaus in der Angerstraße zu einem Zimmerbrand. Brandursache war ein Fernsehgerät. Nach einem heftigen Knall stand das Wohnzimmer in Flammen, giftige Gase entwickelten sich im Haus. Durch schnelles Reagieren der Ehefrau wurde das schlafende Kind aus dem Bett geholt und ins Freie getragen. So kamen zum Glück keine Personen zu Schaden. Die Feuerwehr hatte den Brand schnell unter Kontrolle so dass noch größerer Schaden verhindert wurde. 

1992 n. Chr. 

In der Nacht vom 10. zum 11. November erfolgte gegen 2.00 Uhr ein Einbruch in das Gasthaus “ Zur Schenke “. Dabei wurde aus zwei Spielautomaten das Geld gestohlen. In der gleichen Nacht wurden auch Spielautomaten in Gaberndorf und Umpferstedt ausgeraubt

1998 n. Chr. 

Eine seit Mitte Dezember 1997 vermisste 60- jährige Spätaussiedlerin aus Nohra wurde am 12. Januar aus dem Stausee Niederzimmern tot geborgen. Taucher konnten die tote Frau nicht finden, so musste das Wasser abgelassen werden. Ein Mitarbeiter der Talsperrenverwaltung entdeckte den leblosen Körper im hinteren Seebereich

ab 1990 n. Chr. 

Mit der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten verlor die Landwirtschaft auch in Niederzimmern an Bedeutung. Die Umstellung von der Planwirtschaft auf Marktwirtschaft bereitete auch hier große Probleme. Arbeitsplätze gingen verloren.

Doch es dauerte nicht lange und man spürte im Dorf, dass es weiter voranging. Straßen, Plätze, Häuser und Grünanlagen entstanden neu bzw. wurden restauriert.
Dazu trug auch die Anerkennung als Förderschwerpunkt der Dorferneuerung bei. Denkmale, alte Gehöfte und Häuser kamen auf die Denkmalliste.
Das private Handwerk blühte wieder auf und brachte Arbeitsplätze. Das Vereinsleben im Ort ist nicht mehr wegzudenken und fördert die Beziehungen der Bürger untereinander.

Bis heute hat sich unsere Gemeinde zu einem attraktiven Wohnstandort im Grünen entwickelt, in dem es sich auch in Zukunft gut arbeiten und leben lässt.